Durchblick e. V.

Durchblick e. V. ist ein als gemeinnützig anerkannter Verein mit Sitz in Östringen (Baden-Württemberg) dem Thomas Schührer vorsteht. Der Verein ist Mitglied im „Bundesverband Lebensrecht“, dem deutschen Dachverband selbst ernannter „Lebensschutz“-Organisationen. Nach eigenen Angaben setzen sie sich „für das Lebensrecht aller Menschen von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod“ sowie den „Schutz und Förderung von Familien“ ein. 

Zum Erreichen dieser Ziele veröffentlichen sie viermal im Jahr die Zeitschrift „durchblick“. Chefredakteur des Magazins ist Michael Ragg, der regelmäßig Veranstaltungen München und Reisen zum „Marsch für das Leben“ in Berlin organisiert. Schwerpunkt des Magazins ist der Kampf gegen das Recht auf sicheren und legalen Zugang zum Schwangerschaftsabbruch. Das Thema Abtreibung wird entsprechend häufig aus allen möglichen Richtungen bearbeitet. Daneben finden sich Beiträge mit dem Chiffre „Gender“, das bei der (extremen) Rechten große Beliebtheit erfährt, da der Begriff diffus mit allem aufgeladen wird, was der eigenen antifeministischen Propaganda dient. Dazwischen finden sich kirchlich-religiös geprägte Beiträge. Die Autor*innen des Magazins können durchaus zum Who-is-Who des Antifeminismus gezählt werden. Gabriele Kuby und Birgit Kelle wird dort ebenso eine Plattform geboten wie rechtsklerikalen Vertretern der katholischen Kirche.

Ende 2018 verschickte der Verein anlässlich der Debatte um den §219a die 16-seitige Broschüre „Wendepunkte“, um „Argumente für Abgeordnete des Deutschen Bundestages und alle, die Schwangeren helfen und Kinder schützen wollen“ zu liefern. Was dabei herauskam ist eine weitere Auflistung gängiger Mythen und Geschichten rund um das Thema Abtreibung. 

Weitere Initiativen, um gegen das Recht auf Abtreibungen zu arbeiten, sind so genannte „Embryo-Offensiven“, bei denen Plastikembryos verteilt und versendet werden. Die unrealistisch großen Plastikpuppen wurden in der Vergangenheit z. B. an EU Parlamentarier*innen oder Lehrer*innen verschickt, können aber „gegen Spende“ auch direkt beim Verein bestellt werden. In Zusammenarbeit mit der „Aktion Lebensrecht für Alle“ (ALfA) organisierten sie 2013 eine so genannte „Kinderschuh-Aktion“ in Trier, bei der Schuhe aufgestellt wurden, um „auf das Lebensrecht der Ungeborenen aufmerksam zu machen“. Ein weiteres Arbeitsfeld, dass die Abtreibungsgegner*innen für sich entdeckt haben, ist eine „Medien-Qualitätskontrolle“, bei der sie kritische Berichterstattung über ihren Verein und seine Akteur*innen versuchen zu diskreditieren.