2021 – Kein Platz für radikale Abtreibungsgegner*innen

Am 20. März 2021 protestierten wir mit insgesamt 900 Aktivist*innen in München gegen radikale Abtreibungsgegner*innen und ihren ersten „Marsch fürs Leben“.

Wie man im Video sieht, gemeinsam haben wir ein lautstarkes Zeichen gesetzt für sexuelle Selbstbestimmung und gegen antifeministische und menschenverachtende Ideologie. Neben diversen rechtsklerikalen Kreisen beteiligten sich auch extrem rechte Akteur*innen wie der österreichische Aktivist Alexander Tschugguel, der als Redner auftrat. Ein Ordner trug eine Maske mit dem kroatischen faschistischen Spruch „Za Domn Spremni“ (Für die Heimat – Bereit!). Richard Theisen, zweiter Vorsitzender des ausrichtenden Vereins „Stimme der Stillen„, dankte im Laufe der Kundgebung auf dem Königsplatz insbesondere den „kroatischen Freund*innen“, welche die Veranstaltung maßgeblich unterstützten. Der Bühnenwagen wurde aus dem Querdenken-Spektrum beigesteuert. Auf Schildern wie „Mutter werden – mehr Frau sein geht nicht“ zeigte sich zudem die zutiefst reaktionäre und antifeministische Ideologie der Abtreibungsgegner*innen.

Fundis zum Teufel jagen – Feminist As Hell!

Der Aktionstag startete mittags an der Münchner Freiheit. Ein kämpferischer Redebeitrag der Antisexistischen Aktion München und friends machte den Auftakt. Fantastische 650 Menschen waren bei der kraftvollen, feministischen Demo für sexuelle, geschlechtliche, familiale und reproduktive Selbstbestimmung mit dabei. Vorneweg führte ein stabiler, lautstarker und bunter FLINTA Block die Demo an. Ganz vorneweg mit dabei war auch wieder die überdimensionale Diskokugel, die die Demo von weit weg schon ankündigte. Über die Leopold- und Ludwigstraße erreichte die Demo ihren Endpunkt am Reiterdenkmal Nähe Odeonsplatz. Dort sowie unterwegs wurden weitere gehaltenen bzw. eingesprochenen Redebeiträge (u. a. Ni una Menos (FB-Seite), den Kritischen Mediziner*innen München und von Mitgliedern des Feminist As Hell-Bündnis) gesprochen bzw. eingespielt und von kämpferischer Musik begleitet.

Massive Polizeigewalt beim „Marsch fürs Leben“

Der Protest wurde in beschissenster Tradition wieder einmal von Prügelcops angegriffen. Die Demosanis mussten mehrere Verletzte versorgen, eine Person musste ins Krankenhaus. Uns wurde von brutalen Verhaftungen, Pfeffersprayeinsatz, sexistischen Aussagen, Schlagstockeinsatz auf Kopfhöhe und ekelhaftem Gehabe von Vollzugsbeamt*innen auf der Polizeiinspektion berichtet. Neben der massiven Polizeigewalt vor Ort wurden auch mehrere Personen in Gewahrsam genommen.

Gründung und Auftakt des Bündnis für Sexuelle Selbstbestimmung München

Im Vorfeld des Marsch für das Leben gründete sich ein neues Bündnis für Sexuelle Selbstbestimmung in München. In Sicht- und Hörweite der Fundi Abschlusskundgebung, die am Königsplatz stattgefunden hat, kamen ca. 300 Personen zusammen. Die wummernden Bässe der feministischen Kundgebung waren so laut, dass die Fundis diese hören mussten. Durch das Bündnis wurden auch breitere Teile der Gesellschaft erreicht und damit fanden auch Themen wie das Recht auf ein Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen Eingang in andere Debatten. 

Ein fettes DANKE geht an alle raus, die mit uns auf der Straße waren! Ihr habt den Fundis buchstäblich die Hölle heiß gemacht und ihnen mehr als deutlich gezeigt, was wir von ihren menschenverachtenden Positionen halten. Ihr wart und seid einfach großartig! 

Danke auch an die vielen vielen Menschen und Gruppen, die uns ihre Solidarität auf vielfältige Art und Weise gezeigt und unterstützt haben. Euer Support bedeutet uns sehr viel!