Pro Femina e. V.

„Wir sind aus politischen Gründen ins Exil gegangen.“ (Kristijan Aufiero im Jahr 2022 gegenüber „unsertirol.com„)

Ein Verein, der sich über die Jahre wohl am meisten verändert hat, ist die heutige „pro femina-1000plus gGmbH“. Aus „pro femina“ und dem Projekt „1000plus“ hat der Geschäftsführer Kristijan Aufiero 2023 kurzerhand ein Unternehmen gemacht, das seinen Angaben zufolge eine „internationale Beratungsorganisation“ sein will.

Mit der Umwandlung des Vereins in eine gGmbH ging auch ein Strategiewechsel einher. Statt wie bisher auf die persönliche „Beratung“ von Schwangeren zu setzen, verlagerte Aufiero sein Business ins Digitale. Dort will er mit seinen MitarbeiterInnen nun kostengünstig und effizient Spenden sammeln, Petitionen lancieren und so gegen Gleichstellungsbestrebungen vorgehen. Die „Beratung“ von Schwangeren und allgemein das Thema Schwangerschaftsabbruch dienen dem Unternehmen nun in erster Linie, um sich als gemeinnützig darzustellen und AntifeministInnen und AbtreibungsgegnerInnen dazu zu bringen, ihm und seinem Verein Geld zu spenden.

Von der „Beratungsstelle“ in der Münchner Wiedenmeyerstraße ist im Sommer 2023 nur noch ein Briefkasten übrig geblieben. Dafür eröffnete das Unternehmen eine Zweigstelle in Bozen (Italien) und suchte Personal für eine weitere Niederlassung in der Schweiz. Im Frühjahr 2022 launchte die „pro femina-1000plus gGmbH“ eine Podcast-Serie und im Winter des gleichen Jahres die alternative Nachrichtenplattform „Corrigenda“. Beim „Marsch fürs Leben“ im März 2023 in München wollte die gGmbH dann ihren großen Auftritt hinlegen. Kristijan Aufiero rief seine Zuhörer*innen von der Bühne aus dazu auf, sich „1000plus“ anzuschließen und Teil seiner Bewegung zu werden.

Dass Aufiero und sein Unternehmen ins „politische Exil“ – wie er es nennt – gegangen sind, ist übrigens auch dem (f)antifaschistischen Widerstand zu verdanken. Darum an dieser Stelle ein ganz herzliches Danke (F)Antifa! <3