ProLife Europe

 

„We’re the pro-life-generation!“ (Claim von ProLife Europe)

Bei „ProLife Europe“ (PLE) handelt sich um eine Art Anti-Choice-Franchise, mit der seit 2019 versucht wird, europäische AbtreibungsgegnerInnen unter einen Hut zu bekommen. Die InitiatorInnen wollen den Eindruck erwecken, es gäbe eine große paneuropäische Bewegung, die sich gegen Schwangerschaftsabbrüche einsetzt. Man sei die „Pro Life Generation“ heißt es großmäulig auf der Webseite und tatsächlich gibt es zig PLE-„Gruppen“ in ganz Europa, nach eigenen Angaben 30 an der Zahl und das in sieben Ländern. Auf den ersten Blick muss das Pro-Choice-Aktivist*innen aufhorchen lassen! Blickt man jedoch genauer hin, zeigt sich, dass das ganze Projekt mehr Schein als Sein ist.

Zunächst braucht es – laut Webseite des Vereins – nur drei Personen und schwupps ist man eine ProLife Europe „Gruppe“ und bekommt vom „Mutterschiff“ Material wie Merch, Logos für die Sozialen Netzwerke und ähnliches. Wenn man sich nun noch anschaut, wer dort so aktiv ist, dann verfestigt sich der Eindruck, dass PLE schlicht ein weiteres Label im Vereinswirrwarr der hiesigen Anti-Choice-Szene ist.

In München sind seit März 2020 ebenfalls mindestens drei Menschen aktiv, die sich das Label „ProLife Europe“ gegeben haben. Die Gruppe mobilisiert zum „Marsch fürs Leben“ in München, malt mit Kreide Anti-Choice-Propaganda am Hotel Bayerischer Hof auf den Boden und verklebt den von der Zentrale zur Verfügung gestellten Merchandise in der Münchner Innenstadt. Am Vorabend der Drag Lesung in München Bogenhausen wurden drei AktivistInnen beim Verkleben von transfeindlichen Stickern und sprühen von Graffiti erwischt. Zwei waren PLE-Aktivistinnen, der dritte im Bunde, Moritz Scholtysik, arbeitet u.a. für den Verein „Ehe-Familie-Leben“, der von Hedwig von Beverfoerde geleitet wird. Am nächsten Tag nahmen sie an der homo- und transfeindlichen Kundgebung von „Stimme der Stillen“ teil.