„Wichtiger noch ist, dass Frauen nicht weiter die Auffassung vermittelt wird, sie könnten sich nur in einer Berufstätigkeit außer Haus verwirklichen. Selbstverwirklichung, Sinn also für das eigene Leben, liegt gerade in der Arbeit der Mutter und Erzieherin, die ihrer Familie Geborgenheit, Gelassenheit, Lebensfreude und Zärtlichkeit vermittelt.“ (CDL-Grundsatzprogramm)
Die „Christdemokraten für das Leben“ (CDL) sind ein Anti-Choice-Verein der 1985 von Mitgliedern der CDU/CSU gegründet wurde. Schon wegen des Vorstandsmitglieds CDU-MdBs Hubert Hüppe haben die AntifeministInnen wohl die größte Nähe zu einem der parlamentarischen Arme der Anti-Choice-Bewegung. Als Beisitzerinnen unterstützen z. B. die Vorsitzende des „Bundesverband Lebensrecht“ Alexandra Linder und die Antifeministin Birgit Kelle den Lobby-Verein. Christiane Lambrecht sitzt aktuell im Bundesvorstand und leitet zusätzlich den Landesverband Bayern, der in der Vergangenheit gemeinsam mit der „Aktion Lebensrecht für Alle“ und der „Arbeitsgemeinschaft Lebensrecht München“ Kundgebungen gegen die Stapf-Klinik in München Freiham organisierte. Im März 2023 veranstaltete der Landesverband am Rande des „Marsch fürs Leben“ einen sogenannten „Frühschoppen“ im Münchner Hansa-Haus. Angekündigt waren der langjährige Anti-Choice-Aktivist Paul Cullen, der zum Thema Transhumanismus sprechen sollte, und Stephan Pilsinger MdB von der CSU. Cullen hielt seinen Vortrag, Pilsinger kam nicht. Die Inhalte rückten aber angesichts der Teilnahme von neofaschistischen Burschenschaftern am „Frühschoppen“ eh in den Hintergrund. Gegenüber t-online distanzierte sich Lambrecht im Nachgang von den Neofaschisten, da sie „offensichtlich einem politischen Spektrum angehören, das nicht mit unserem übereinstimmt“. Angesichts der inhaltlichen Ausrichtung der CDL ist das natürlich Quatsch. Die CDL vertritt vielleicht selbst keine völkischen Positionen, aber gerade wenn es um demographiepolitische Fragen geht, hat die Anti-Choice-Bewegung eine offene Flanke nach ganz rechts außen. Das beweist nicht zuletzt die Teilnahme diverser extrem rechter AkteurInnen am „Frühschoppen“ der CDL und weiteren Veranstaltungen der Szene.