Bügel gegen Fundis!

Der zweite Akt: Bügelaktion an der Kirche St. Paul in der Münchner Innenstadt  

Heute besuchten wir anlässlich der Aktionstage „Abortion In Crisis – Schwangerschaftsabbruch in der Krise“ die Kirche St. Peter in der Münchner Innenstadt. Mit unserer Aktion an dieser Kirche wollen wir auf die Situation ungewollt schwangerer Menschen aufmerksam machen – vor allem aber auch diejenigen benennen, die verantwortlich sind für die Gesamtscheiße. Der Alte Peter erscheint uns ein geeigneter Ort dafür zu sein. 

Warum diese Kirche? 

Der Alte Peter ist die älteste Pfarrkirche Münchens. Alt ist aber nicht nur das Gemäuer, angestaubt sind auch die Riten, die hier zelebriert werden. So stehen die Priester beim Gottesdienst mit dem Rücken zur Gemeinde und predigen in lateinischer Sprache. Reformen sind hier offenbar nicht so angesagt. 

Kein Wunder also, dass sich einige Fundis hier ganz besonders wohl fühlen. Im April 2018 feierten die bayerischen Christdemokraten für das Leben ihr 30-jähriges Bestehen im Münchner Hofbräuhaus. Den Auftakt der Feierlichkeiten machte ein Gottesdienst im Alten Peter. Die dort verlesenen „Fürbitten für das Leben“, sorgten bei einigen Tourist*innen, welche die Kirche zum Zeitpunkt besuchten, für Kopfschütteln. 

Ein weiterer rechter Akteur, dem die Kirche Raum gibt, ist das christlich-fundamentalistische Forum Deutscher Katholiken. In der Regel liegt das monatlich erscheinende Blatt des Vereins „Der Fels – Katholisches Wort in die Zeit“ in der Kirche aus. Autor*innen sind zum Beispiel Opus Dei-Mitglied Jürgen Liminski, Homohasser Manfred Spieker, der aus der CDU austrat, als die Ehe für Alle beschlossen wurde oder Antifeministin Gabriele Kuby, deren Bücher regelmäßig im „Fels“ beworben werden. 

Warum der Bügel? 

Der Kleiderbügel ist weltweit zu einem Symbol der Pro Choice-Bewegung geworden. Er dient(e) vielen Menschen als Abtreibungswerkzeug – oft mit tödlichen Folgen. Noch immer sterben jedes Jahr tausende ungewollt Schwangere, weil sie keinen Zugang zu legalen und sicheren Schwangerschaftsabbrüchen haben. 

Die Geschichte zeigt: Abtreibungen hat es immer gegeben und wird es immer geben – unabhängig von staatlichen Verboten oder religiösen Diskursen. 

Wir als Gesellschaft können beeinflussen, unter welchen Bedingungen Menschen einen Abbruch durchführen. Niemand darf derart unter Druck geraten, dass der einzige Weg eine ungewollte Schwangerschaft zu beenden der Gang zu Quacksalber*innen in ranzigen Hinterhof-“Kliniken“ ist. 

Alles zu unseren Aktionstagen findet Ihr auf unserer Themenseite, auf Twitter und in den anderen sozialen Netzwerken unter den Hashtags #AbortionInCrisis und #FeministAsHell.