Am 3. Dezember 2020 soll fünf Genoss*innen in Hamburg der Prozess gemacht werden. Sie hatten sich an den Protesten gegen den G20 Gipfel in Hamburg 2017 beteiligt und werden dafür nun kriminalisiert. Heute ist Tag X und wir beteiligen uns mit diesem kurzen Video am bundesweiten Aktionstag unter dem Motto „Gemeinschaftlicher Widerstand“. Unsere Solidarität geht raus an diejenigen, die ab kommender Woche in Hamburg vor Gericht stehen. Wir sind in Gedanken bei Euch und wünschen Euch und Euren Lieben viel Kraft!
Den eingesprochenen Text könnt Ihr hier nachlesen …
Wir denken zurück an Hamburg im Juli vor etwas über drei Jahren, an jene Gipfeltage, an denen mit einem massiven Bullenaufgebot versucht wird, ein Treffen derjenigen durchzuprügeln, die maßgeblich an der Zerstörung unserer Umwelt, an Diskriminierung, an Demütigungen und an der Niederschlagung von Protesten beteiligt sind. Die 20 mächtigsten Staaten kommen in Hamburg zusammen – diejenigen, die gegen ihr Abgefeiere des Kapitalismus auf die Straße gehen, die kommen unter die Räder. Sie werden verprügelt, kriminalisiert, öffentlich an den Pranger und vor Gericht gestellt.
In ein paar Tagen beginnen die ersten Prozesse im „Rondenbarg-Komplex“ und wir, die Antisexistische Aktion München, senden zunächst solidarische Grüße an die Genoss:innen, die ab dem 3. Dezember in Hamburg vor Gericht stehen. Und wir senden unsere Solidarität an diejenigen, die sie dabei begleiten und jene, deren Prozesse noch ausstehen.
Wir sind Mitglied im Bündnis „Gemeinschaftlicher Widerstand“, weil wir staatliche Repression, Polizeigewalt und die damit einhergehende Mackerscheiße als Teil unseres feministischen Kampfes begreifen. Wir sehen mit großer Sorge, wie die Befugnisse der Sicherheitsbehörden immer weiter ausgebaut werden, wie rassistische, sexistische und homofeindliche Bullen immer und immer wieder mit ihren Taten davonkommen und wie die Gesetzesverschärfungen der vergangenen Jahre dazu führen, dass emanzipatorische Proteste gegen die Gesamtscheiße zusehends verunmöglicht werden.
Nun ist es wie so oft: Konkret betroffen sind erst einmal fünf junge Menschen. Doch der Ausgang der Rondenbarg-Prozesse wird Weichen stellen … und diese betreffen uns alle. Dieser erste Prozess in Hamburg wird nicht öffentlich verhandelt. Darum ist es umso wichtiger, dass wir ganz genau hinschauen, laut sind und zeigen, dass wir uns das Recht gegen brutale Autoritäten auf die Straße zu gehen, niemals nehmen lassen werden!
Denn was wir in Hamburg auch erlebt haben und immer noch erleben ist Solidarität. Was bleibt, ist das Wissen, dass wir Teil einer großen und starken Bewegung sind, die – selbstverständlich mit verschiedenen Ansätzen und Ideen – versucht, diese Welt Tag für Tag ein kleines Stückchen besser zu machen. Wir wollen diesen Tag auch dafür nutzen, um uns das in Erinnerung zu rufen.
Gemeinsam schaffen wir so viel! Lasst uns gemeinsamen Widerstand organisieren, unsere Utopie einer besseren Welt im Kleinen proben und sie gemeinsam umsetzen.