Gegen patriarchale Gewalt! Unser Grußwort und Statement zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen.

Am heutigen „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ organisieren Dresdner Genoss*innen eine Kundgebung, um gegen patriarchale Gewalt zu demonstrieren. Wir durften einen Redebeitrag beisteuern, den wir gerne auch hier teilen möchten:

Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem (Ex-) Partner ermordet. Etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Die Corona-Pandemie verschärft die ohnehin schon desolate Situation, die häusliche Gewalt steigt an. Übergriffe auf Trans*personen, queere Menschen, Schwule und Lesben haben 2019 ein Rekordhoch erreicht. Und wer von den Opfern spricht, sollte von den Tätern nicht schweigen!

Denn diese Gewalt ist eine männliche und sie hat Struktur! Sie ist kein „Beziehungsdrama“, keine „Eifersuchtstat“, keine „importierte Gewalt“ und die Täter sind keine „psychisch labilen Expartner“! Schluss mit verharmlosenden oder rassistischen Pseudoerklärungen – es braucht eine Auseinandersetzung mit vorherrschenden Männlichkeitsbildern, mit patriarchalen Machtverhältnissen, die diese prägen!

Wir sind uns bewusst, dass wir dort hin schauen müssen wo es weh tut. Gewalt gegen Partner*innen findet nicht irgendwo anders statt, sondern zieht sich durch alle gesellschaftlichen Schichten und Altersgruppen in Deutschland. Es gilt auch dann hinzuschauen, wenn unsere Freund*innen von verbaler, psychischer, sozialer, sexueller oder physischer Gewalt betroffen sind. Und wir müssen uns vor allem auch dann einmischen und darüber reden, wenn uns nahe stehende Personen Gewalt ausüben. Solange Partner*innenschaftsgewalt ein Tabuthema bleibt, dass wir an die Ränder der Gesellschaft diskutieren wird das Morden und die Gewalt weitergehen.

Solange das Patriarchat und seine Fans nicht tagtäglich hinterfragt werden, sondern jeden Tag durch den gesellschaftlichen Normalzustand reproduziert wird – indem sich Patriarchat, Antifeminismus und Sexismus wechselseitig auf die Schultern klopfen – wird sich an den Zahlen der Statistiken rein gar nichts ändern.

Die körperliche, physische und soziale Gesundheit sowie die sexuelle Selbstbestimmung von Menschen ist nicht verhandelbar! Es braucht endlich ein Ende der Angst für Alle. Wir fordern körperliche und psychische Unversehrtheit sowie sexuelle, geschlechtliche, familiale und reproduktive Freiheit für alle Menschen.

Alerta Antisexista!