Aufruf zum Protest gegen den monatlichen Gebetsmarsch von AbtreibungsgegnerInnen am 24. Mai 2025!
Am 27. September 2024 trat ein Gesetz zum Verbot sogenannter „Gehsteigbelästigung“ in Kraft. Vor Kliniken, in denen Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt werden, und Beratungsstellen sollte es – so der Plan – keine wie auch immer geartete Ansprache von Menschen geben dürfen. Die bittere Realität ist – es gibt sie weiterhin. Im Frühjahr standen AbtreibungsgegnerInnen von „40 days for life“ wie immer direkt vor der Klinik in Freiham und die monatlichen Demonstrationen von Wolfgang Hering und seiner Truppe haben sich in keinster Weise einschränken müssen.
Wie ein juckendes Furunkel
Seit über 25 Jahren marschiert der Verein „Helfer für Gottes kostbare Kinder“ mit seinem Vorsitzenden Wolfgang Hering Monat für Monat durch München. Hering gibt sich gerne als sanftmütiger Onkel mit Marienbildchen – angeblich ein Retter in der Not für Frauen im Schwangerschaftskonflikt. Doch hinter dieser Fassade steckt ein religiöser Fanatiker, der ungewollt Schwangeren, Berater*innen und medizinischem Fachpersonal das Leben schwer macht – durch gezielte Einschüchterung, durch Moralpredigten, durch permanente Präsenz an Orten, an denen Menschen Hilfe suchen.
Mit Rosenkranz und Gesang belagern diese AbtreibungsgegnerInnen regelmäßig Kliniken oder die pro familia-Beratungsstelle – immer mit dem gleichen Ziel: ungewollt Schwangere unter Druck setzen, sie verunsichern und ihre reproduktiven Rechte angreifen. Hering und seine MitstreiterInnen relativierten im Zuge ihrer antifeministischen Aktionen in der Vergangenheit immer wieder die Shoah, indem sie Schwangerschaftsabbrüche mit der systematischen Ermordung von Juden_Jüdinnen durch die Nazis gleichsetzten.
Deutsche Polizisten schützen Fundamentalisten!
Hering meldet seine Gebetsmärsche als politische Versammlungen an, profitiert also vom Versammlungsrecht und kann sich bei seinen Aktionen entsprechend auf die willfährige Münchner Polizei verlassen, die ihm stets den Rücken freihält. Gegendemonstrant*innen, die gegen die Aufmärsche protestieren, werden regelmäßig mit absurden Begründungen an ihrem Gegenprotest gehindert und mit Repression überzogen.
Am 24. Mai auf die Straße
Wer dachte, das Gesetz gegen Gehsteigbelästigung würde dem Spuk ein Ende bereiten, sieht sich enttäuscht. Auf den Staat ist mal wieder kein Verlass, wenn es um feministische Anliegen geht. Die Schutzzonen, die eigentlich Schwangere und Hilfesuchende vor Übergriffen schützen sollen, existieren oft nur auf dem Papier – sie werden nicht durchgesetzt, nicht kontrolliert, nicht verteidigt.
Darum rufen wir dazu auf, am 24. Mai gegen diesen antifeministischen Aufmarsch auf die Straße zu gehen. Lasst uns an diesem Tag unsere Solidarität mit ungewollt Schwangeren und allen Betroffenen auf die Straße tragen und zeigen, dass München Pro-Choice – also für die freie Wahl für oder gegen Kinder – ist.
Wir treffen uns um 10 Uhr am St. Pauls Platz. Alerta Antisexista!
