Abtreibungen legalisieren – jetzt! Geht am 7. Dezember mit uns auf die Straße!

Der § 218 StGB kriminalisiert ungewollt Schwangere und verletzt ihr Recht auf reproduktive Selbstbestimmung. Abtreibungen sind nur in den ersten 12 Schwangerschaftswochen und unter strengen Bedingungen, wie verpflichtender Beratung und Bedenkzeit, straffrei. Das führt zu Entmündigung und Demütigung von Betroffenen und schafft massive Hürden.

Wir fordern: Legalisiert Abtreibungen jetzt! Streicht § 218 ersatzlos aus dem Strafgesetzbuch, ersetzt die Beratungspflicht durch ein Recht auf freiwillige Beratung und sorgt für die vollständige Kostenübernahme für alle!

Eine repräsentative Umfrage des Bundesfamilienministeriums zeigt: mehr als 75% der Menschen in Deutschland sind für die Legalisierung. Auch die Expert*innen-Kommission der Bundesregierung und die Weltgesundheitsorganisation sprechen sich dafür aus. Und der Gesetzentwurf zivilgesellschaftlicher Organisationen beweist, dass es möglich ist. Es ist jetzt an den Abgeordneten des Bundestages, endlich zu handeln! Weiterlesen

Jedes Jahr die selbe Scheiße! Unser Redebeitrag zum „1000-Kreuze-Marsch“ in München

Auch heute wollen AbtreibungsfeindInnen einen sogenannten 1000-Kreuze-Marsch in München veranstalten, um damit gegen Schwangerschaftsabbrüche zu protestieren.

Das ist Grund genug, sich anzusehen, wer eigentlich hinter dieser antifeministischen Demonstration steckt.

„European Voice of the Unborn Children: Protect our Life“, kurz „EuroProLife“ ist ein Verein der sich online und auf der Straße harmlos und religiös präsentiert. Schaut man sich die Plakate des Vereins an, wird deutlich, da geht es niemandem um die Rechte von Schwangeren, um freie Entscheidungen für oder gegen Kinder oder gar um sichere Möglichkeiten, eine Schwangerschaft abzubrechen. Auf den Plakaten sind Zygoten und Föten abgebildet, daneben stehen Sätze wie „Bitte helft meiner Mama: Ich will leben“ oder „Papa, schau, ich bin ein Junge“. Das ist nicht harmlos, das ist moralisierend, das ist Ideologie und politische Propaganda! Weiterlesen

München entnazifizieren – München erinnern!

Armela Segashi
Can Leyla
Dijamant Zabërgja
Guiliano Kollmann
Hüseyin Dayıcık
Roberto Rafael
Sabine S.
Selçuk Kılıç
Sevda Dağ

Wir erinnern heute am 8. Jahrestag des rechten und rassistischen Attentats am Münchner Olympia Einkaufszentrum (OEZ) an die Todesopfer.

In der Nacht auf den 22. Juli 2024 haben Aktivist*innen einige Straßennamen in München symbolisch umbenannt. Gewählt wurden Straßen, die vor Jahren schon von einer Expert*innenkommission zur Diskussion gestellt wurden.

  • Die Treitschkestraße in Moosach, benannt nach einem Antisemiten, haben wir in die Selçuk Kılıç Straße umbenannt. Der 15-jährige mochte Fußball und Thaiboxen und hat wenige Tage vor dem Anschlag sein Quali-Zeugnis erhalten.
  • Die Max-von-Gruber-Straße in Schwabing, benannt nach einem Rassisten und Antifeministen, heißt nun Hüseyin Dayıcık Straße, er boxte und hat sich für schnelle Autos begeistert. Er hat am Tag des Anschlags das OEZ mit seiner Schwester besucht und wurde nur 17 Jahre alt.

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asam goes Hinterland

Wir durften wieder einmal einen Artikel im Hinterland-Magazin des Bayerischen Flüchtlingsrates beisteuern. Darin werfen wir einen Blick auf Finanzquellen und Strategien der Anti-Choice-Szene. Den Artikel findet Ihr hier als PDF.

Darum geht’s: Um sich der Anti-Choice-Szene effektiv entgegenzustellen, ist es wichtig, die internationalen Netzwerke und ihre Finanzierungsstrategien zu verstehen. Aktivitäten radikaler Abtreibungsgegner*innen vor Ort sind eingebettet in eine weltweite antifeministische und LGBTIQ*-feindliche Kampagne, in der sich unterschiedliche Akteur*innen gegenseitig nicht nur finanziell unterstützen, sondern auch Wissen bezüglich Strategien, Herangehensweisen und Argumentationen austauschen.

Mit Papayas gegen reaktionäre, antifeministische Politik in Bayern

Obwohl Berichte von Betroffenen und sogar wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Versorgung ungewollt Schwangerer in Bayern besorgniserregend ist, findet die CSU, dass das alles so schon passt.

Die antifeministische Partei, die gemeinsam mit der AfD der parlamentarische Arm radikaler AbtreibungsgegnerInnen ist, wird auch künftig nichts tun, um die Gesundheitsversorgung ungewollt oder ungeplant Schwangerer sicherzustellen oder gar Stigmatisierung abzubauen. Vielmehr – so zeigt eine aktuelle SPD-Anfrage – fördert das Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales in Bayern nicht anerkannte (katholische) Schwangerenberatungsstellen. WTF!?

Wenn uns die Politik nicht hilft – dann tun wir das selbst.

Wenn die Politiker*innen uns nicht helfen, dann müssen wir das eben selbst tun. Schwangerschaftsabbrüche sind in Deutschland kein seltener Eingriff. Pro Jahr brechen rund 100.000 Menschen ihre Schwangerschaft ab. Im Medizinstudium werden Abbrüche trotzdem kaum gelehrt. Die „Medical Students for Choice“ sind darum aktiv geworden und bieten seit einigen Jahren Papaya-Workshops an, in denen angehende Arzt*innen den Eingriff üben können. Als feministisches Kollektiv finden wir das klasse! Und haben für eine Rezeptsammlung linker Gruppen in München deswegen ein Rezept für eine leckere Papaya-Marmelade beigesteuert (siehe unten). Die Frage was im Anschluss mit den Papayas passiert, ist mit dem Rezept nun also auch geklärt. Weiterlesen

Am 27.4. Corinna Tartarotti gemeinsam gedenken

Am 27. April 2024 ist der 40. Todestag von Corinna Tartarotti. Wir möchten diesen Tag zum Anlass nehmen, um gemeinsam zu ihrem Grab zu gehen und ihr zu gedenken. Wir treffen uns um 14 Uhr am Harras, bringt gerne Blumen oder Kerzen mit. 

Hintergrund

Am 7. Januar 1984 verletzten zwei Rechtsterroristen acht Menschen bei einem Brandanschlag auf den Club Liverpool in der Münchner Schillerstraße. Die 20-jährige Corinna Tartarotti arbeitete dort als Barangestellte und wurde so schwer verletzt, dass sie am 27. April 1984 ihren Verletzungen erlag. Der Anschlag in München reiht sich in eine Serie an Morden und Brandanschlägen ein, die die „Gruppe Ludwig“ zwischen 1977 und 1984 in Italien und Deutschland verübte. Die Opfer ihrer Anschläge passten nicht in ihr extrem rechtes Weltbild, in dem Homosexuelle, Sexarbeiter*innen, Prostituierte, Drogennutzer*innen, vermeintlich vom „richtigen“ Weg abgekommene Geistliche oder Besucher*innen von Clubs wie dem Liverpool keinen Platz haben sollten.

Mehr Informationen rund um das Gedenken an Corinna Tartarotti findet Ihr hier.

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München ist Pro Choice!

Was für ein Wochenende! Gemeinsam mit über 3.000 Menschen waren wir am 13. April 2024 auf Münchens Straßen unterwegs, haben für reproduktive Selbstbestimmung und gegen den rechten und antifeministischen „Marsch fürs Leben“ protestiert.

Im Redebeitrag des Pro-Choice-Bündnisses, das Ihr hier nachlesen könnt, stehen unter anderem diese beiden Sätze: „Auch wenn die OrganisatorInnen des „Münnchner Marschs“ mit gelben und blauen Luftballons und vorgefertigten Schildern auf eine möglichst harmlose Darstellung achten, werden dort extrem rechte Inhalte verbreitet und anschlussfähig gemacht. Genau darin liegt die Gefahr, die von der Anti-Choice-Bewegung ausgeht.“ Umso wichtiger war das Zeichen, dass so viele Menschen am vergangenen Wochenende gesetzt haben, indem sie mit vielen tollen Schildern, Bannern und Parolen auf die Straße gegangen sind. Weiterlesen

Warum wir die AfD hassen – und darum morgen auf die Straße gehen

Jedem und Jeder fallen vermutlich verschiedenste Gründe ein, warum die AfD gar nicht geht. Bei uns sind es zu viele, um sie in einen kurzen Text zu packen. Wir versuchen es trotzdem … 

Wir finden die AfD scheiße, weil sie rechte Parolen normalisiert und wählbar macht. Ihre Aussagen, Anfragen sowie Anfeindungen, die Ausgrenzung und ihr Hass hat System! Um die AfD und ihre menschenverachtenden Shit zu fassen, hat es uns geholfen uns die rechte Verschwörungsideologie vom „Großen Austausch“ anzuschauen.

Worum geht’s dabei? Weiterlesen

Feminismus in die Offensive! Aufruf zu Protesten gegen den „Marsch fürs Leben“ 2024

Am 13. April 2023 gegen den rechten Marsch für Leben auf die Straße! Wir teilen hier den Aufruf des neuen Pro Choice Bündnisses in München zu Protesten gegen die antifeministische und rechte Demonstration gegen reproduktive Selbstbestimmung. Aktuellste Informationen bekommt Ihr auf Instagram

Pro Choice! Für sexuelle Selbstbestimmung und gegen den „Marsch fürs Leben“!

Am 13.4.2024 wollen radikale Abtreibungsgegner*innen erneut mit ihrem „Marsch fürs Leben“ durch München ziehen. Der Marsch ist eines der größten Events dieser Szene mit steigenden Teilnehmer*innenzahlen und ein relevanter Ort rechter Vernetzung.

Das Thema reproduktive Rechte ist ein zentrales Betätigungsfeld rechter Bewegungen weltweit. Ihr Kampf gegen das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche fungiert als Brücke zwischen fundamentalistisch christlichen, konservativen und extrem rechten Akteur*innen. In Deutschland ist dieser spezielle Aspekt des rechten Kulturkampfs bislang noch weniger weit vorgedrungen als dies andernorts bereits der Fall ist – das wird aber nicht so bleiben, wenn diese Raumnahme unwidersprochen bleibt. Weiterlesen

Kein Vergessen – Redebeitrag zum 40. Jahrestag des Anschlags auf das Liverpool

Am 7. Januar 2024 jährte sich der rechtsterroristische Anschlag auf das Liverpool zum 40. Mal. Zum ersten Mal übernahm die Stadt die Organisation der Gedenkfeier, wir haben uns jedoch mit einem Redebeitrag daran beteiligt. Diesen möchten wir hier teilen.

Wir gedenken heute Corinna Tartarotti, den Betroffenen des Anschlags auf das Liverpool vor 40 Jahren und allen Opfern der rechtsterroristischen Mord- und Anschlagsserie der „Gruppe Ludwig“ und möchten unseren Redebeitrag mit dem Verlesen, der uns bekannten Opfern beginnen:

Wir gedenken Guerrino Spinelli, einem 33-jährigen Sinto, der am 25. August 1977 in Verona in seinem Auto schlafend mit Molotov-Cocktails angegriffen wurde und eine Woche später seinen schweren Verletzungen erlag.

Wir gedenken Luciano Stefanato, einem homosexuellen Kellner, der am 19. Dezember 1978 in Padua mit Messerstichen getötet wurde.

Wir gedenken Claudio Costa, einem 22-jährigen Homosexuellen, der am 12. Dezember 1979 erstochen in Venedig aufgefunden wurde.

Wir gedenken der 51-jährigen Sexarbeiterin Alice Maria Beretta, die am 20. Dezember 1980 in Vicenza erschlagen wurde. Weiterlesen