Erinnern heißt Kämpfen!

Unser Aufruf zur Gedenkkundgebung am 7. Januar 2021 um 18:30 Uhr in der Schillerstraße.– English below – 

Am 7. Januar 1984 werfen zwei junge Männer je einen Kanister Benzin in den Eingangsbereich der Diskothek „Liverpool“ in der Münchner Schillerstraße und setzen das Lokal in Brand. Acht Menschen werden verletzt. Corinna Tartarotti, eine Barangestellte, erliegt drei Monate später ihren schweren Verletzungen. Sie war 20 Jahre alt.

Verübt wurde der Anschlag von Wolfgang Abel und Marco Furlan, auch bekannt als „Gruppe Ludwig“, die zwischen 1977 und 1984 in Norditalien und München mindestens fünfzehn Menschen ermordeten und viele bei ihren Brandanschlägen verletzten. Die Opfer sind Sexarbeiter*innen, Schwule, Drogenabhängige, vermeintlich vom „rechten Weg“ abgekommene Geistliche oder eben Besucher*innen von Clubs wie dem „Liverpool“. Es sind Menschen, die damals keine Lobby hatten und auch heute noch vielfach ausgegrenzt werden. Weiterlesen

Tag X – Gemeinschaftlicher Widerstand. Solidarität. Feminismus.

Am 3. Dezember 2020 soll fünf Genoss*innen in Hamburg der Prozess gemacht werden. Sie hatten sich an den Protesten gegen den G20 Gipfel in Hamburg 2017 beteiligt und werden dafür nun kriminalisiert. Heute ist Tag X und wir beteiligen uns mit diesem kurzen Video am bundesweiten Aktionstag unter dem Motto „Gemeinschaftlicher Widerstand“. Unsere Solidarität geht raus an diejenigen, die ab kommender Woche in Hamburg vor Gericht stehen. Wir sind in Gedanken bei Euch und wünschen Euch und Euren Lieben viel Kraft!

Den eingesprochenen Text könnt Ihr hier nachlesen … Weiterlesen

Gegen patriarchale Gewalt! Unser Grußwort und Statement zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen.

Am heutigen „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ organisieren Dresdner Genoss*innen eine Kundgebung, um gegen patriarchale Gewalt zu demonstrieren. Wir durften einen Redebeitrag beisteuern, den wir gerne auch hier teilen möchten:

Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem (Ex-) Partner ermordet. Etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Die Corona-Pandemie verschärft die ohnehin schon desolate Situation, die häusliche Gewalt steigt an. Übergriffe auf Trans*personen, queere Menschen, Schwule und Lesben haben 2019 ein Rekordhoch erreicht. Und wer von den Opfern spricht, sollte von den Tätern nicht schweigen! Weiterlesen

Münchner Stadtratsbeschluss zeigt: Proteste christlicher Fundis gefährden Versorgungssituation bei Abtreibungen

Fundis und ihre Schilder beim monatlichen „Gebetsvigil“ in München.

Seit vielen Jahren terrorisieren Münchner Abtreibungsgegner*innen verschiedenster Couleur Kliniken, Beratungsstellen und ungewollt Schwangere. Neben Kundgebungen, Fake-Beratung oder Aufmärschen, stehen sie bei so genannten Gebetsvigilien“ und Mahnwachen regelmäßig direkt an jenen Orten, an denen Menschen Hilfe und Unterstützung suchen.

Die Folge: Es gibt immer weniger Ärzt*innen, die Abtreibungen durchführen. Die Zahl der Kliniken und Praxen, die theoretisch Schwangerschaftsabbrüche anbieten und dieses bei den Behörden meldeten, sank von 2.050 im Jahre 2003 auf 1.128 Stellen im ersten Quartal 2020. Das ist ein Rückgang um fast 45 Prozent! Bayern steht bei der pro Kopf Versorgung besonders schlecht da, so gibt es in Berlin 137 (1:27.000) im viel größeren Bayern lediglich 92 Stellen (1:142.000) [1].

Auf lokaler Ebene werden keine Zahlen erhoben, ein kürzlich im Münchner Stadtrat diskutierter und beschlossener Antrag [2 & 3] offenbart aber, dass die Versorgungslage bei Schwangerschaftsabbrüchen auch in München schlechter wird und veranschaulicht, welche Rolle radikale Abtreibungsgegner*innen dabei spielen.

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Offener Brief an das Backstage München

Schon wieder lädt das „Backstage“ in München gestandene Antisemiten und Sexisten ein. Zusammen mit dem Linken Bündnis gegen Antisemitismus und den Jusos München haben wir den unten stehenden Brief an Herrn Stocker, den Betreiber des Ladens kontaktiert.

Sehr geehrter Herr Stocker,

am 2. Dezember werden bei Ihnen im Münchner Backstage die Bands Marduk und Eisregen auftreten. Aufgrund antisemitischer und rassistischer Aussagen einzelner Bandmitglieder von Marduk und ihrer Vernetzung mit der Neonaziszene kritisieren wir die Entscheidung, dieser Band in München eine Bühne zu bieten. Wir fordern Sie dazu auf, den Auftritt von Marduk abzusagen.

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My Body My Choice, in Polen und überall!

Das von der polnischen PiS kontrollierte Verfassungsgericht hat am Donnerstag praktisch ein komplettes Abtreibungsverbot erlassen. Das bedeutet, dass in Polen nun Gebärzwang herrscht. Die vielen 1000 Menschen, die seither in Polen gegen diese barbarische und menschenverachtende Politik auf die Straße gehen, erleben massive Bullengewalt. 

Es gibt noch noch so viel zu diesem Thema zu sagen und das werden wir. Zunächst haben wir unseren Protest zum polnischen Generalkonsulat in München getragen. Denn wir sind verdammt wütend!

Solidarische Grüße gehen an alle, die gegen das Abtreibungsverbot kämpfen und insbesondere an die kämpferischen Proteste in Polen.

 


Ihr wollt helfen? Dann ist hier eine unvollständige Liste, an wen ihr spenden könnt, um ungewollt Schwangere in Polen zu unterstützen:

Ciocia Basia

Ciocia Basia (Tante Barbara) ist ein informelles, ehrenamtliches, in Berlin ansässiges Kollektiv, das ungewollt Schwangeren aus Polen hilft, eine sichere und legale Abtreibung in Deutschland durchzuführen. Hier geht’s zu ihrer Go Fund me-Kampagne.

Ciocia Wienia 

Machen das gleiche wie die Berliner Gruppe. Hier gibt es mehr Informationen (FB-Link).

Abortion Dream Team

Eine großartige Gruppe, die ebenfalls ungewollt Schwangere unterstützt. Hier geht es zu ihrer Facebook-Seite, über die Webseite könnt Ihr sie ebenfalls kontaktieren.

Czarny Krzyż

Eine Gruppe, die denjenigen auch finanziell hilft, die bei den Protesten gegen die ganze Scheiße unter die Räder der Repressionsbehörden kommen. Spendet, damit die Proteste weitergehen können. Hier gibt es mehr Informationen.

Nieder mit Jesus und für den Feminismus! Unser Nachbericht von den Protesten gegen den „1000-Kreuze-Marsch“ 2020

Rund 300 Pro Choice Aktivist*innen setzen mit lautstarkem und entschlossenem Protest gegen den diesjährigen „1000-Kreuze-Marsch“ in München ein klares Zeichen gegen das reaktionäre Menschenbild christlich-fundamentalistischer Abtreibungsgegner*innen.

Klare Forderungen! Viele Teilnehmer*innen hielten Schilder wie diese in der Hand.

Vor circa drei Wochen erreichte uns zu unserem großen Bedauern die Nachricht, dass der vom christlich-fundamentalistischen Verein „Euro Pro Life“ organisierte „1000-Kreuze-Marsch“ trotz der Corona-Pandemie dieses Jahr doch noch stattfinden sollte. Bis zum geplanten Datum – dem 3. Oktober – blieben uns also knapp 14 Tage. Da die Zeit drängte, liefen die Vorbereitungen für den feministischen Gegenprotest sofort auf Hochtouren: Wir meldeten Kundgebungen an, verfassten Redebeiträge und Flyer, druckten die Aktionskarten, organisierten den Lauti und stellten alle wichtigen Infos zusammen. Ohne die solidarische Unterstützung unserer Genoss*innen aus München und dem Umland wäre das alles nicht machbar gewesen. Daher hier schon einmal ein fettes Dankeschön an Euch! ♥ Weiterlesen

Unser Grußwort nach Münster!

Am 10.10.2020 findet in Münster ein so genannter „1000-Kreuze-Marsch“ des Vereins „Euro Pro Life“ statt, ist unser Grußwort an die Genoss*innen:

Wir senden viel Kraft und Motivation aus München nach Münster – jeder Tag ist ein Tag, an dem wir solidarisch und miteinander für eine Gesellschaft eintreten, in der sexuelle, geschlechtliche, familiale und reproduktive Rechte und Freiheiten selbstverständlich sind.

We can’t believe we still have to fight this shit – es reicht! Weiterlesen

Aufruf zu Protesten gegen den „1000-Kreuze-Marsch“ 2020 in München

Radikale Abtreibungsgegner*innen vom Verein „Euro Pro Life“ planen am 3. Oktober 2020 um 14:30 Uhr einen Marsch der „1000 Kreuze für das Leben“ durch die Münchner Innenstadt, um so gegen Schwangerschaftsabbrüche zu protestieren. Sie starten am Odeonsplatz, wo auch wir ab 13 Uhr sein werden.

Beteiligt Euch an unseren Protesten. Kommt ab 13 Uhr ans Reiterdenkmal am Odeonsplatz und protestiert mit uns gegen christlichen Fundamentalismus, antifeministische Kackscheiße und für das Recht auf sicheren und legalen Schwangerschaftsabbruch.

Unseren Aufruf könnt Ihr hier nachlesen. 

Es gibt Hintergrundinformationen zu Euro Pro Life, dem Verein, der hinter dem Marsch steht,  und hier könnt Ihr Euch über die Proteste der Vorjahre informieren.

40 Jahre rechter Terror – 40 Jahre Verdrängung, Verleugnung und Wegsehen.

Anlässlich des 40. Jahrestags des Oktoberfestattentats am 26.9.1980 in München organisierte die Initiative „Mehr als 40 Jahre“ eine antifaschistische Demonstration. Hier ist unser Redebeitrag, der in einer kürzeren Variante auf der Demo gehalten wurde:

Rechter Terror sowie seine Verharmlosung und Entpolitisierung sind seit mehr als 40 Jahren Teil der Münchner Stadtgeschichte. 

Wir sind heute hier, um an die Opfer dieser Gewalt zu erinnern und uns mit ihnen zu solidarisieren, denn allzu oft steht noch immer die einseitige Auseinandersetzung mit den Täter*innen im Fokus. Worüber berichtet und geredet wird, sind die vermeintlichen Motive der Täter*innen, die nicht selten für psychisch krank erklärt werden. So werden ihre Taten entpolitisiert, an den gesellschaftlichen Rand gedrängt und einer Auseinandersetzung aus dem Weg gegangen. 

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