Warum wir die AfD hassen – und darum morgen auf die Straße gehen

Jedem und Jeder fallen vermutlich verschiedenste Gründe ein, warum die AfD gar nicht geht. Bei uns sind es zu viele, um sie in einen kurzen Text zu packen. Wir versuchen es trotzdem … 

Wir finden die AfD scheiße, weil sie rechte Parolen normalisiert und wählbar macht. Ihre Aussagen, Anfragen sowie Anfeindungen, die Ausgrenzung und ihr Hass hat System! Um die AfD und ihre menschenverachtenden Shit zu fassen, hat es uns geholfen uns die rechte Verschwörungsideologie vom „Großen Austausch“ anzuschauen.

Worum geht’s dabei?

Es wird in neofaschistischen Kreisen (und darüber hinaus) daran geglaubt, dass die Regierung und/oder andere herbeifantasierte „geheime Mächte“ daran arbeiten würden, das einheimische Volk auszutauschen. Die deutsche Bevölkerung solle durch Migrant*innen ersetzt werden. Das passiere einerseits über Migration und Fluchtbewegungen und andererseits über den „Volkstod“. So die Grundidee…In dieser Erzählung werden verschiedene Feindbilder kreiert. Nicht nur dem Antisemitismus wird der Weg geebnet. Migrant*innen werden zur täglichen Demonstration der aufgebauschten Angst. Feminist*innen unterstützen aus Sicht der Rechten den Plan „die Deutschen“ langsam auszulöschen. Denn wir Feminist*innen würden Frauen dazu bringen zu glauben, dass es mehr im Leben gibt, als Mutter und Gebärmaschine zu sein (als ob Frauen da nicht selbst drauf kämen). Die Folge dieser „volksfeindlichen“ feministischen Propaganda seien sinkende Geburtenraten und die Herbeiführung des „Volkstods“. Analog wird  mit Begriffen wie der „großen Verschwulung“ gehetzt, um die LGBTIQ* Community zu diskreditieren. Mit dem „Großen Austausch“ haben Rechte eine übergeordnete Erzählung, in die sich ihr Hass und ihre Hetze logisch integrieren lassen. 

Wer mehr darüber erfahren will, befrage das Internet. Neben kritischen Seiten die über die rechte Verschwörungserzählung aufklären, um Hass und Hetze endlich einen Riegel vorzuschieben kann man dort leider auch für 20 Euro beim extrem rechten Antaios Verlag das Buch „Die Revolte gegen den Großen Austausch“ von Renaud Camus erwerben *kotz*. Man stößt darauf, dass auch in verschiedenen Manifesten von rechten Terroristen davon die Rede ist, oder man hört sich einfach an, was AfD-Mitbegründer Alexander Gauland erklärt: „Der Bevölkerungsaustausch in Deutschland läuft auf Hochtouren!“

Wir kotzen.

Wir kotzen, wenn die AfD im Münchner Stadtrat Anfragen zu Frauenhäusern stellt und dann wie zufällig am Ende noch wissen will, wie hoch der Ausländeranteil ist. Das ist Rassismus! 

Wir kotzen, wenn wir auf der Seite von AfD-Stadtrat Daniel Stanke lesen, dass „stabile Familien das Fundament unserer Gesellschaft“ seien und „gesunde Kinder die Zukunft unseres Volkes“. Diese Aussage ist im Kontext seiner Partei nicht nur völkisch nationalistisch zu lesen, sondern offenbart auch einen grundlegenden Ableismus… was ist denn mit all den Kindern, die nicht „gesund“ sind Herr Stanke? 

Keine*n wundert es mehr, dass er drei Zeilen weiter von der „Asylindustrie“ schreibt und fabuliert, dass sie „von der Zuwanderung“ profitieren und „jeden Kritiker mundtot machen.“ würde. Schön wär’s. 

Es freut uns, dass die Correctiv-Recherchen nun endlich dazu führten, dass Menschen sich diesen Hass und diese Hetze nicht mehr gefallen lassen und aktuell zu Zehntausenden auf die Straße gehen. Doch neu ist das alles nicht. Dass die AfD und ihre SympathisantInnen Menschen massenhaft deportieren möchten, ist schon lange kein Geheimnis mehr sondern ihr Parteiprogramm bzw. die Ideologie hinter dem Hass.

Aber: Besser jetzt als nie. Wir rufen alle dazu auf, sich am kommenden Sonntag an der Demonstration zu beteiligen. Kommt in den Antifa-Block beim „Alerta Antifa“-Hochtransparent. 

AfD und allen Faschos aufs Maul.