Am 20. März 2021 plant der Anti-Abtreibungsverein „Stimme der Stillen“ den ersten „Marsch für das Leben“ in München. Wir rufen für diesen Tag zu einer feministischen Demonstration mit Kundgebung und Protesten gegen diese regressive Scheiße auf. Geht mit uns für reproduktive Selbstbestimmung, für Feminismus und für eine emanzipatorische Gesellschaft auf die Straße.
Archiv des Autors: asam
40 Tage gegen reproduktive Rechte
In einer gemeinsamen Veranstaltung von Pro Choice Passau und der Antisexistischen Aktion München referiert Lina Dahm über die Initiative „40 Tage für das Leben“ sowie Ideologie und Methoden radikaler Abtreibungsgegner*innen.
Am 17. Februar beginnen in Passau und München erneut „Mahnwachen“ der Initiative „40 Tage für das Leben„. Darum organisieren Pro Choice Passau (Facebook-Link) u
nd die Antisexistische Aktion München am 26. Februar 2021 um 19 Uhr einen Online-Vortrag zur Initiative „40 Tage für das Leben“ mit Lina Dahm. Weiterlesen
Ein Blick auf 2021: Die Straße nicht den Fundis überlassen!
Hast Du Dir schon einmal die Frage gestellt, was Du tust, solltest Du jetzt ungewollt schwanger werden? Wüsstest Du was zu tun ist?
Viele beantworten diese Fragen mit nein und sind sich nicht darüber im Klaren, dass ein Schwangerschaftsabbruch in Deutschland eigentlich strafbar ist (1)! Bist Du ungewollt schwanger und willst Dich nicht strafbar machen, dann musst Du erst einmal über einige Stöckchen springen. Die aktuelle Gesetzeslage sieht nämlich vor, dass Du Dich in einer staatlich anerkannten Beratungsstelle beraten lassen musst, dort erhältst Du einen Beratungsschein sowie Adressen von Ärzt*innen, die den Abbruch vornehmen. Welche Methode sie dabei anwenden musst Du telefonisch erfragen, denn auf ihren Webseiten dürfen sie das laut Gesetz nicht veröffentlichen (2). Nach der Beratung will der Gesetzgeber, dass Du nochmal drei Tage wartest und auch wirklich darüber nachdenkst, ob Du den Eingriff willst. Derweil tickt die Uhr, denn Schwangerschaftsabbrüche sind in der Regel nur bis zur zwölften Schwangerschaftswoche straffrei.
Klingt bevormundend und stressig? Ist es auch. Weiterlesen
„Sehr viele der Taten sind vergessen“ – Gespräch mit Robert Andreasch zur Mord- und Anschlagsserie der „Gruppe Ludwig“
Am 7. Januar 2021 jährt sich zum 37. Mal der rechte Anschlag der „Gruppe Ludwig“ auf den Club „Liverpool“ in München. Wer war die „Gruppe Ludwig“, was geschah am 7. Januar 1984 in der Schillerstraße in München und welche Kontinuitäten finden sich in Bezug auf den rechten Terror von damals bis heute?
Gemeinsam mit dem Münchner Journalisten Robert Andreasch werfen wir anlässlich des Jahrestages des Anschlags in einem Gespräch einen Blick zurück ins Jahr 1984. Wir sprechen über die Anschlags- und Mordserie der „Gruppe Ludwig“, die Opfer, über das was wir wissen und jenes, was noch zu recherchieren und zu tun ist.
Die Aufnahme des Gesprächs könnt Ihr Euch hier anhören.
Erinnern heißt Kämpfen!
Unser Aufruf zur Gedenkkundgebung am 7. Januar 2021 um 18:30 Uhr in der Schillerstraße.– English below –
Am 7. Januar 1984 werfen zwei junge Männer je einen Kanister Benzin in den Eingangsbereich der Diskothek „Liverpool“ in der Münchner Schillerstraße und setzen das Lokal in Brand. Acht Menschen werden verletzt. Corinna Tartarotti, eine Barangestellte, erliegt drei Monate später ihren schweren Verletzungen. Sie war 20 Jahre alt.
Verübt wurde der Anschlag von Wolfgang Abel und Marco Furlan, auch bekannt als „Gruppe Ludwig“, die zwischen 1977 und 1984 in Norditalien und München mindestens fünfzehn Menschen ermordeten und viele bei ihren Brandanschlägen verletzten. Die Opfer sind Sexarbeiter*innen, Schwule, Drogenabhängige, vermeintlich vom „rechten Weg“ abgekommene Geistliche oder eben Besucher*innen von Clubs wie dem „Liverpool“. Es sind Menschen, die damals keine Lobby hatten und auch heute noch vielfach ausgegrenzt werden. Weiterlesen
Tag X – Gemeinschaftlicher Widerstand. Solidarität. Feminismus.
Am 3. Dezember 2020 soll fünf Genoss*innen in Hamburg der Prozess gemacht werden. Sie hatten sich an den Protesten gegen den G20 Gipfel in Hamburg 2017 beteiligt und werden dafür nun kriminalisiert. Heute ist Tag X und wir beteiligen uns mit diesem kurzen Video am bundesweiten Aktionstag unter dem Motto „Gemeinschaftlicher Widerstand“. Unsere Solidarität geht raus an diejenigen, die ab kommender Woche in Hamburg vor Gericht stehen. Wir sind in Gedanken bei Euch und wünschen Euch und Euren Lieben viel Kraft!
Den eingesprochenen Text könnt Ihr hier nachlesen … Weiterlesen
Gegen patriarchale Gewalt! Unser Grußwort und Statement zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen.
Am heutigen „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ organisieren Dresdner Genoss*innen eine Kundgebung, um gegen patriarchale Gewalt zu demonstrieren. Wir durften einen Redebeitrag beisteuern, den wir gerne auch hier teilen möchten:
Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem (Ex-) Partner ermordet. Etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Die Corona-Pandemie verschärft die ohnehin schon desolate Situation, die häusliche Gewalt steigt an. Übergriffe auf Trans*personen, queere Menschen, Schwule und Lesben haben 2019 ein Rekordhoch erreicht. Und wer von den Opfern spricht, sollte von den Tätern nicht schweigen! Weiterlesen
Münchner Stadtratsbeschluss zeigt: Proteste christlicher Fundis gefährden Versorgungssituation bei Abtreibungen
Seit vielen Jahren terrorisieren Münchner Abtreibungsgegner*innen verschiedenster Couleur Kliniken, Beratungsstellen und ungewollt Schwangere. Neben Kundgebungen, Fake-Beratung oder Aufmärschen, stehen sie bei so genannten „Gebetsvigilien“ und Mahnwachen regelmäßig direkt an jenen Orten, an denen Menschen Hilfe und Unterstützung suchen.
Die Folge: Es gibt immer weniger Ärzt*innen, die Abtreibungen durchführen. Die Zahl der Kliniken und Praxen, die theoretisch Schwangerschaftsabbrüche anbieten und dieses bei den Behörden meldeten, sank von 2.050 im Jahre 2003 auf 1.128 Stellen im ersten Quartal 2020. Das ist ein Rückgang um fast 45 Prozent! Bayern steht bei der pro Kopf Versorgung besonders schlecht da, so gibt es in Berlin 137 (1:27.000) im viel größeren Bayern lediglich 92 Stellen (1:142.000) [1].
Auf lokaler Ebene werden keine Zahlen erhoben, ein kürzlich im Münchner Stadtrat diskutierter und beschlossener Antrag [2 & 3] offenbart aber, dass die Versorgungslage bei Schwangerschaftsabbrüchen auch in München schlechter wird und veranschaulicht, welche Rolle radikale Abtreibungsgegner*innen dabei spielen.
Offener Brief an das Backstage München
Sehr geehrter Herr Stocker,
am 2. Dezember werden bei Ihnen im Münchner Backstage die Bands Marduk und Eisregen auftreten. Aufgrund antisemitischer und rassistischer Aussagen einzelner Bandmitglieder von Marduk und ihrer Vernetzung mit der Neonaziszene kritisieren wir die Entscheidung, dieser Band in München eine Bühne zu bieten. Wir fordern Sie dazu auf, den Auftritt von Marduk abzusagen.
My Body My Choice, in Polen und überall!
Das von der polnischen PiS kontrollierte Verfassungsgericht hat am Donnerstag praktisch ein komplettes Abtreibungsverbot erlassen. Das bedeutet, dass in Polen nun Gebärzwang herrscht. Die vielen 1000 Menschen, die seither in Polen gegen diese barbarische und menschenverachtende Politik auf die Straße gehen, erleben massive Bullengewalt.
Es gibt noch noch so viel zu diesem Thema zu sagen und das werden wir. Zunächst haben wir unseren Protest zum polnischen Generalkonsulat in München getragen. Denn wir sind verdammt wütend!
Solidarische Grüße gehen an alle, die gegen das Abtreibungsverbot kämpfen und insbesondere an die kämpferischen Proteste in Polen.
Ihr wollt helfen? Dann ist hier eine unvollständige Liste, an wen ihr spenden könnt, um ungewollt Schwangere in Polen zu unterstützen:
Ciocia Basia
Ciocia Basia (Tante Barbara) ist ein informelles, ehrenamtliches, in Berlin ansässiges Kollektiv, das ungewollt Schwangeren aus Polen hilft, eine sichere und legale Abtreibung in Deutschland durchzuführen. Hier geht’s zu ihrer Go Fund me-Kampagne.
Ciocia Wienia
Machen das gleiche wie die Berliner Gruppe. Hier gibt es mehr Informationen (FB-Link).
Abortion Dream Team
Eine großartige Gruppe, die ebenfalls ungewollt Schwangere unterstützt. Hier geht es zu ihrer Facebook-Seite, über die Webseite könnt Ihr sie ebenfalls kontaktieren.
Czarny Krzyż
Eine Gruppe, die denjenigen auch finanziell hilft, die bei den Protesten gegen die ganze Scheiße unter die Räder der Repressionsbehörden kommen. Spendet, damit die Proteste weitergehen können. Hier gibt es mehr Informationen.