Gedenken an Corinna Tartarotti Todestag

Heute vor 38 Jahren verstarb Corinna Tartarotti in München.

Drei Monate zuvor, am 7. Januar 1984, hatte sie bei einem rechtsterroristischen Anschlag auf den Club „Liverpool“ im Münchner Bahnhofsviertel schwere Brandverletzungen erlitten. Um ihr und den mindestens 14 weiteren Opfern der „Gruppe Ludwig“ zu erinnern, besuchten wir mit Genoss*innen heute ihr Grab, um Blumen niederzulegen und einen Moment innezuhalten. Die Bilder zeigen einige Impressionen vom heutigen antifaschistischen Spaziergang. Mehr Informationen zum Gedenken an Corinna Tartarotti findet Ihr hier.

 

„Reclaim the Streets“ – Einladung zur feministischen Demo am 30. April 22

Angriffe, Vergewaltigungen oder Morde. Gewalt gegen FLINTA* ist weltweit furchtbarer Alltag. Unter dem Motto „Reclaim the Streets“ nehmen wir uns darum am 30. April 2022 ab 19 Uhr die Münchner Straßen, um der Ohnmacht und Angst für eine Nacht ein Schnippchen zu schlagen. Hier ist unser Aufruf zu den Protesten.

Reclaim the streets. Den sexistischen Normalzustand wegfegen!

Seit den 1970ern ist der 30. April der Tag, an dem Frauen, trans Personen und queere Menschen auf die Straße gehen, um gegen patriarchale Gewalt zu demonstrieren. Bei den sogenannten Walpurgisnachtdemos versammelten sich ursprünglich Feminist*innen zu Nachtdemos an Orten, an denen zuvor Frauen überfallen, vergewaltigt und ermordet worden waren. Hierbei bemächtigten sie sich der Sage der tanzenden Hexen in der Walpurgisnacht und kamen nicht selten kostümiert und mit Besen bewaffnet auf die Straße, um den öffentlichen Raum zurückzuerobern. Wir wollen an diese Kämpfe anknüpfen und bereits den Vorabend des ersten Mai emanzipatorisch einläuten, denn, „der Zweck der Revolution ist die Abschaffung der Angst“.

Pressemitteilung: Kriminalisierung feministischer Proteste. Münchner Aktivist vor Gericht.

Vor fast genau einem Jahr, im Rahmen der Proteste gegen den sogenannten „Marsch fürs Leben“ 2021, wurde eine*r unserer Genoss*innen brutal festgenommen und einer Haftrichterin vorgeführt. Wir haben damals berichtet.

Neben den Vorwürfen des Widerstands, der versuchten Körperverletzung und des tätlichen Angriffs, soll der Genosse versucht haben (so das Konstrukt der Staatsanwaltschaft und der Cops), nach der Waffe eines Beamten gegriffen zu haben. Wenig überraschend reichte die Aussage des EINEN Beamten aus, um dem Genossen den „versuchten unerlaubten Besitz, Erwerb und das Führen einer Waffe“ anzudichten.

Am 21. März findet nun der Prozess gegen unseren Genossen statt. Unsere Pressemitteilung findet Ihr hier.

Aktionswochenende gegen den „Marsch fürs Leben“ im März

Am 19. März 2022 findet in München der zweite „Marsch fürs Leben“ statt, eine Demonstration radikaler Abtreibungsgegner*innen. Organisiert wird der Marsch vom Verein „Stimme der Stillen“. Wie bereits im vergangenen Jahr wollen wir diese antifeministischen Umtriebe nicht unbeantwortet lassen und rufen unter dem Motto „Für das Paradies auf Erden“ dazu auf, ein Wochenende lang gemeinsam für eine Welt ohne Bullen, ohne Fundis und ohne Patriarchat auf die Straße zu gehen. Also kommt am 18. und 19. März 2022 nach München und protestiert mit uns gegen Patriarchat und Polizei.

Alle Informationen zu den Protesten findet Ihr in Kürze auf einer separaten Seite. Weiterlesen

Über 100 Antifaschist*innen gedenken Corinna Tartarotti und Oury Jalloh

Trotz Schneegestöber und kalten Temperaturen versammelten sich am 7. Januar 2022 über 100 Antifaschist*innen vor dem ehemaligen Club „Liverpool“. Anlass war der 38. Jahrestag des rechtsterroristischen Anschlags von 1984, verübt von der sogenannten „Gruppe Ludwig“ (mehr Informationen zum Anschlag und den Hintergründen  findet Ihr in unserer Einladung bzw. diesem Artikel von Robert Andreasch und Lina Dahm).

Allen, die nicht dabei sein konnten, möchten wir die Reden, die verschiedene Gruppen am Abend gehalten haben, in diesem Beitrag zur Verfügung stellen. Unseren Redebeitrag findet Ihr unten im Beitrag.

  • Die Aufnahme des Redebeitrags der Initiative in Gedenken an Oury Jalloh konnten wir leider nicht hochladen, aber schaut gerne auf deren Webseite vorbei, dort gibt es mehrere Berichte über die Demo in Dessau und weitere Aktionen in anderen Städten.
  • Redebeitrag antifa nt (folgt)
  • Redebeitrag Antifa Stammtisch 
  • Redebeitrag Before
  • Redebeitrag Erinnerungsgruppe (folgt)

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Erhalt von Corinna Tartarottis Grab

Bild: Lina Dahm

Seit letztem Jahr ist bekannt, dass sich Corinna Tartarottis Grab auf dem Sendlinger Friedhof in München befindet. Um es als Gedenkort zu erhalten, hat die Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München e. V. (kurz: a.i.d.a.) das Grab übernommen und die Gebühren von rund 750 Euro übernommen.

Da sich das a.i.d.a.-Archiv aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert, haben wir eine Spendenkampagne gestartet, die nach wenigen Tagen die nötigen Gelder eingebracht hat.

Vielen Dank dafür!!

Wenn Ihr die wertvolle Arbeit des Archivs unterstützen möchtet, könnt Ihr Euch auf der Webseite des a.i.d.a.-Archivs informieren.

Koks in der Nase, Knüppel in der Hand – USK außer Rand und Band!

Unsere Gedanken zum heutigen 13.12. 

Jedes Mal, wenn sich christliche Fundamentalist*innen zu ihren Prozessionen durch die Münchener Innenstadt treffen, lässt uns eine böse Vorahnung vermuten, was wieder einmal auf uns – als Feminist*innen –  zukommen wird: Nicht nur eine geballte Ladung Antifeminismus und religiöser Nonsens der Fundis, sondern zu allem Überfluss auch die Münchner Cops mit ihrem Schlägertrupp USK, das den Fundis – um jeden Preis – den Weg freiprügeln wird und dafür geflissentlich die Asservatenkammer plündert: „Koks in der Nase, Knüppel in der Hand – USK außer Rand und Band!“

Die Polizei ist und bleibt ein brutaler Schlägerverein. Gerade auch in Bayern, insbesondere bei feministischen Protesten. Die Liste der Angriffe auf unsere Proteste im Jahr 2021 ist lang – viel zu lang! Die Verletzungsmuster sind vielfältig und es vergeht in München keine feministische Demo ohne, dass Aktivist*innen aufgrund von an den Haaren herbei gezogener Vorwürfe, mit polizeilichen Maßnahmen drangsaliert werden.

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