Bücher, Bier* und Feminismus

Widerständigkeit und subersive Aktionsformen entstehen unter anderem während der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem, was in unserer Gesellschaft schief läuft. Wir haben uns dieses Jahr vorgenommen Zeit für die Aspekte politischer Arbeit zu nehmen, für die wir uns eigentlich immer mal Zeit nehmen wollten.

Die Veranstaltungsreihe „Bücher, Bier und Feminismus“ ist ein Ausdruck davon. Wir hoffen, dass Besucher*innen der insgesamt vier Veranstaltungen Inspiration in den Gedanken und Analysen feministischer Gruppen und Kollektive finden. Das „Kollektiv MF3000“ macht den Anfang mit einer marxistisch-feministischen Ansage, die „Gruppe Mora“ befasst sich mit der sexualisierten Gewalt auf dem Festival Monis Rache und das Wiener Autor*innen-Kollektiv „BIWI KEFEMPOM“ (bis wir keinen einzigen Femi(ni)zid mehr politisieren müssen) diskutiert Analysen von Femiziden und Feminiziden für den deutschsprachigen Raum. Zum Abschluss der Reihe feiern wir gemeinsam mit Euch die Erscheinung unseres Zines zum Thema AbtreibungsgegnerInnen. Hier findet Ihr eine Übersicht über alle Veranstaltungen.

Ändern wir die Welt, sie braucht es! – Eine marxistisch-feministische Ansage

Datum: 25. Mai 2023
Ort: Kulturladen Westend, Ligsalzstraße 44, 80339 München
(Die Räume sind ebenerdig, die Toilette ist nicht rollstuhlgerecht)
Beginn: 19 Uhr

Ankündigungstext: Was wäre ein Text, den wir selbst als junge Frauen gern gelesen hätten? Diese Einführung ist eine Nachricht an ein früheres „Ich“, ein Buch als Anleitung zur revolutionären Praxis und zur Selbstveränderung. Die Grundlage sind geteilte Erfahrungen von Gewalt, Arbeit, der eigenen Sexualität und von Befreiung – und davon, dass diese nur gemeinsam gelingt.


Femi(ni)zide – Kollektiv patriarchale Gewalt bekämpfen 

Datum: 13. Juni 2023
Ort: Glockenbachwerkstatt Blumenstraße 7, 80469 München (barrierefrei)
Beginn: 19 Uhr

Ankündigungstext: Seit Sommer 2020 lässt die feministische Vernetzung »Claim the Space« in Wien keinen Femi(ni)zid mehr unbeantwortet und fordert damit kontinuierlich eine öffentliche Auseinandersetzung ein.

Als Teil davon und anknüpfend an feministische Kämpfe in Lateinamerika und der Karibik diskutiert das österreichische Autor*innenkollektiv die Analysen von Femiziden und Feminiziden für den deutschsprachigen Raum. Dabei dient Femi(ni)zid als politischer Begriff der Benennung und Bekämpfung eines breiten Kontinuums patriarchaler Gewalt gegen Frauen, Lesben, inter, nichtbinäre, trans und agender Personen (FLINTA).

Das Buch thematisiert die strukturellen und intersektionalen Gewaltverhältnisse, die den Morden zugrunde liegen. Die Autor* innen nehmen Bezug auf historische und transnationale Protest- und Erinnerungsformen sowie in diesem Kontext an gestoßene Debatten und diskutierte Begriffe wie Femi(ni)zid-Suizid oder Transizid. Somit werden Möglichkeiten eines kollektiven, solidarischen Kampfes gegen patriarchale Gewalt – nicht trotz, sondern aufbauend auf unterschiedlichen Erfahrungen – ausgelotet.


Piss on Patriarchy – Eine Auseinandersetzung mit der sexualisierten Gewalt auf dem Festival Monis Rache

Datum: 7. Oktober 2023
Ort: Kulturladen Westend, Ligsalzstraße 44, 80339 München
(Die Räume sind ebenerdig, die Toilette ist nicht rollstuhlgerecht)
Beginn: 19 Uhr

Ankündigungstext: In einer vielseitigen Dokumentation und Analyse arbeiten Betroffene einen Fall sexualisierter Gewalt auf dem linken Festival Monis Rache auf, bei dem ein Mitarbeiter über Jahre heimlich als weiblich gelesene Personen auf Dixie-Klos gefilmt und die Videos auf Pornoplattformen verkauft hat.

Wie steht es eigentlich um den Umgang mit sexualisierter Gewalt in der Linken – gerade wenn sie aus den eigenen Reihen kommt? Im Januar 2020 wird öffentlich, dass ein linker cis-Mann über mehrere Jahre heimlich Videoaufnahmen in Dixi-Klos auf dem linken Festival Monis Rache anfertigte. Die Aufnahmen der von ihm als weiblich gelesenen Personen verkaufte er auf Pornoplattformen.

Zwei Jahre lang hat die feministische Gruppe mora die Reaktionen aus der linken Szene beobachtet. Aus der Perspektive linker FLINTA* und aus eigener Betroffenheit dokumentieren, kommentieren und analysieren die Autor*innen die daraus folgenden Fragen, Emotionen, Aktionen und feministischen Kämpfe.

Dieses Buch archiviert im Sinne Feministischer Geschichtsschreibung die Perspektiven der Autor*innen und anderer Betroffener, um ihre Erfahrungen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Neben eigenen Analysen zu Themen wie Voyeurismus, transformativer Gerechtigkeit und kritischer Männlichkeit zeichnen Betroffenenstatements, Aussagen des Täters und Zeitungsartikel ein umfassendes Bild des Falls.


Zine Release und feministische Party

Datum: 20. Oktober 2023
Ort: Kafe Marat, Thalkirchner Straße 102, 80337 München
(nicht barrierefrei)
Beginn: 20:30 Uhr

Ankündigungstext: Nach unserem Zine „Pick-Up-Artists aufs Maul“ veröffentlichen wir im kommenden Herbst eine Broschüre, in der wir unsere jahrelange Auseinandersetzung mit selbst ernannten „Lebensschützer*innen“ aufarbeiten. Beleuchtet werden einzelne Akteur*innen der „Lebensschutzbewegung“ sowie deren Vernetzung, die zugrundeliegenden Ideologien, ihre Aktivitäten und warum wir uns als feministisches Kollektiv gegen ihren Hass stellen. In einer Kombination aus Lesung und Vortrag präsentieren die Referentinnen ihre Erkenntnisse über und Erfahrungen mit Abtreibungsgegner*innen.Im Anschluss an den Input wollen wir die Veröffentlichung des Zines gemeinsam mit Euch feiern.

Die Veranstaltungen sind all Gender.
Kommt bitte getestet!
*es gibt natürlich auch nichtalkoholische Getränke