Jedes Jahr dieselbe Scheiße! – unser Redebeitrag vom 20. März 2021

Wieder einmal werden wir wegen einer antifeministischen Veranstaltung wie dem heutigen sogenannten „Marsch fürs Leben“ mit der Frage konfrontiert: Was bedeutet linksradikale feministische Kritik für uns? 

Hierbei ist uns die Handlungsnotwendigkeit feministischer Intervention – diesen Fundischweinen nicht die Straße zu überlassen – klar. Gleichzeitig sind diese antifeministischen Arschlöcher aber auch Teil einer patriarchal strukturierten Gesellschaft. Aus diesem Grund reicht eine singuläre Kritik an selbsternannten christlichen „Lebensschützer*innen“ und  am christlichen Fundamentalismus nicht aus. Wir wollen eine Antwort auf die kapitalistisch-patriarchalen Zustände finden, mit denen wir tagtäglich konfrontiert sind! Weiterlesen

Aufruf zu Solidarität gegen trans-misogyne Polizeigewalt

(for English version see below)

Letztes Jahr erlebte Lara, eine trans*empowernde Künstlerin und Aktivistin aus München, brutale trans-misogyne Polizeigewalt. Nach all den Demütigungen und Erniedrigungen, muss sie nun auch noch eine Geldstrafe bezahlen.

Um Lara finanziell unterstützen zu können, sammelt das Queerfeministische Netzwerk München Spenden.

Wir teilen die Spendenkampagne und rufen auf Lara zu unterstützen! Ihr könnte über die Plattform Leetchi oder auf das folgende Konto spenden:

IBAN: DE02 4306 0129 0136 6936 01
BIC: GENODEM1BOC
Stichwort: not surrender to oppression

Und wir teilen das Gedicht „Ein Einzelfall – und doch kein Einzelfall“, das unsere Freund*innen vom Queerfeministischen Netzwerk geschrieben haben und das von Laras Erlebnissen erzählt.

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Lebenswichtige Medikamente verweigert, Schläge auf Kopfhöhe – Massive Polizeigewalt beim Marsch fürs Leben

Triggerwarnung: Polizeigewalt, Repression

Wir sind immer noch am Verarbeiten und Sortieren der Ereignisse vom 20. März und werden zeitnah einen ausführlichen Nachbericht veröffentlichen. 

Neben der Freude über die vielen Aktivist*innen, die sich unserem Kampf für sexuelle und reproduktive Rechte angeschlossen haben, müssen wir an dieser Stelle leider über skandalöses Verhalten der Bullen berichten. Nach und nach erreichen uns Informationen und zeichnen ein erschütterndes Bild von massiver Polizeigewalt. Uns wurde von brutalen Verhaftungen, unverhältnismäßigem Pfeffersprayeinsatz, sexistischen Aussagen, Schlagstockeinsatz auf Kopfhöhe und ekelhaftem Gehabe von Vollzugsbeamt*innen auf der Polizeiinspektion berichtet. Neben der massiven Polizeigewalt vor Ort wurden auch mehrere Personen in Gewahrsam genommen.

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Unsere Pressemitteilung zu den Protesten am 20.3.

Fronttransparent bei der Demonstration

Wir haben heute eine Pressemitteilung zu den gestrigen Protesten gegen radikale Abtreibungsgegner*innen und ihren „Marsch fürs Leben“ versendet. Hier ein Zitat daraus: „Wir sind noch immer überwältigt davon, wie viele Aktivist*innen gestern unserem Aufruf folgten und mit uns für reproduktive Selbstbestimmung, für Feminismus, und für eine emanzipatorische Gesellschaft auf die Straße gegangen sind.“ sagt Nina Stern, Pressesprecherin der Antisexistischen Aktion München. „Gemeinsam konnten wir mit unserer Demonstration und den anschließenden Protesten ein starkes Zeichen gegen die reaktionären Positionen und Forderungen radikaler Abtreibungsgegner*innen setzen.“ 

Die gesamte Pressemitteilung findet Ihr hier.

 

Flyern gegen Fundis

Seit dem 17. Februar stehen radikale Abtreibungsgegner*innen von „40 Tage für das Leben“ vor dem Medicare Gesundheitszentrum in Freiham, um gegen Schwangerschaftsabbrüche zu protestieren. Einige von uns waren gestern dort unterwegs; wir haben Flyer verteilt und die Anwohner*innen über die so genannte „Mahnwache“ der Fundis informiert.

Beten könnten sie überall, stattdessen positionieren sie sich gezielt an den Orten, an denen ungewollt schwangere Menschen Hilfe und Unterstützung suchen. Wir betrachten das als gezielten Angriff auf das Recht auf körperliche und reproduktive Selbstbestimmung! Diese Angriffe zeigen leider Wirkung, wie wir in diesem Beitrag ausführlich dargelegt haben. Weiterlesen

Ein Jahr nach Hanau: Lernt ihre Namen – ihre Geschichten – lernt den Schmerz

  • Gökhan hat sich erst einmal um alle anderen gekümmert, dann um sich selbst.
  • Sedat liebte die Freiheit, das Reisen und den Sommer und er machte die beste Shisha in der Stadt.
  • Said Nesar hatte vier Geschwister und immer ein Lächeln im Gesicht. Er brachte alle um sich herum gerne zum Lachen. 
  • Mercedes war nur streng, wenn es um Schule ging. Für ihre beiden Kinder war sie die beste Freundin auf der Welt. 
  • Hamza war ruhig und zielstrebig schon als Kind, auf ihn konnte man einfach nicht wütend sein.
  • Vili konnte sechs Sprachen. Er wollte noch studieren und die Welt sehen. 
  • Ferhat hat immer zugehört und einen Rat gewusst. Er wollte ein Buch schreiben. 
  • Kaloyan arbeitete viel, für die Familie und seinen Sohn in Bulgarien.
  • Fatih war ein liebevoller Mensch, kein Typ der viel raus ist, er war viel arbeiten und mit seiner Lebensgefährtin zu Hause. 

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Themenseite für die Proteste gegen den „Marsch für das Leben“ ist live

Am 20. März 2021 plant der Anti-Abtreibungsverein „Stimme der Stillen“ den ersten „Marsch für das Leben“ in München. Wir rufen für diesen Tag zu einer feministischen Demonstration mit Kundgebung und Protesten gegen diese regressive Scheiße auf. Geht mit uns für reproduktive Selbstbestimmung, für Feminismus und für eine emanzipatorische Gesellschaft auf die Straße.

Damit Ihr stets up to date seid und alle Informationen auf einen Blick abrufen könnt, haben wir eine Themenseite erstellt. Dort veröffentlichen ab sofort alles Wesentliche rund um die Proteste.

40 Tage gegen reproduktive Rechte

In einer gemeinsamen Veranstaltung von Pro Choice Passau und der Antisexistischen Aktion München referiert Lina Dahm über die Initiative „40 Tage für das Leben“ sowie Ideologie und Methoden radikaler Abtreibungsgegner*innen.

Am 17. Februar beginnen in Passau und München erneut „Mahnwachen“ der Initiative „40 Tage für das Leben„. Darum organisieren Pro Choice Passau (Facebook-Link) u
nd die Antisexistische Aktion München am 26. Februar 2021 um 19 Uhr einen Online-Vortrag zur Initiative „40 Tage für das Leben“ mit Lina Dahm.    Weiterlesen

Ein Blick auf 2021: Die Straße nicht den Fundis überlassen!

Hast Du Dir schon einmal die Frage gestellt, was Du tust, solltest Du jetzt ungewollt schwanger werden? Wüsstest Du was zu tun ist?

Viele beantworten diese Fragen mit nein und sind sich nicht darüber im Klaren, dass ein Schwangerschaftsabbruch in Deutschland eigentlich strafbar ist (1)! Bist Du ungewollt schwanger und willst Dich nicht strafbar machen, dann musst Du erst einmal über einige Stöckchen springen. Die aktuelle Gesetzeslage sieht nämlich vor, dass Du Dich in einer staatlich anerkannten Beratungsstelle beraten lassen musst, dort erhältst Du einen Beratungsschein sowie Adressen von Ärzt*innen, die den Abbruch vornehmen. Welche Methode sie dabei anwenden musst Du telefonisch erfragen, denn auf ihren Webseiten dürfen sie das laut Gesetz nicht veröffentlichen (2). Nach der Beratung will der Gesetzgeber, dass Du nochmal drei Tage wartest und auch wirklich darüber nachdenkst, ob Du den Eingriff willst. Derweil tickt die Uhr, denn Schwangerschaftsabbrüche sind in der Regel nur bis zur zwölften Schwangerschaftswoche straffrei.

Klingt bevormundend und stressig? Ist es auch. Weiterlesen

„Sehr viele der Taten sind vergessen“ – Gespräch mit Robert Andreasch zur Mord- und Anschlagsserie der „Gruppe Ludwig“

Artikel in der Süddeutschen Zeitung nach dem Anschlag. Quelle: a.i.d.a.-Archiv

Am 7. Januar 2021 jährt sich zum 37. Mal der rechte Anschlag der „Gruppe Ludwig“ auf den Club „Liverpool“ in München. Wer war die „Gruppe Ludwig“, was geschah am 7. Januar 1984 in der Schillerstraße in München und welche Kontinuitäten finden sich in Bezug auf den rechten Terror von damals bis heute? 

Gemeinsam mit dem Münchner Journalisten Robert Andreasch werfen wir anlässlich des Jahrestages des Anschlags in einem Gespräch einen Blick zurück ins Jahr 1984. Wir sprechen über die Anschlags- und Mordserie der „Gruppe Ludwig“, die Opfer, über das was wir wissen und jenes, was noch zu recherchieren und zu tun ist.

Die Aufnahme des Gesprächs könnt Ihr Euch hier anhören.

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